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Text Legenden

Amma, Sage der Dogons

Der Ursprung der Sterne sind Erdklumpen, die Amma ins All wirft.

Die Sonne und den Mond hat er nach einer komplizierteren Methode erschaffen. Doch das ist eine andere Geschichte.

Die Sonne jedenfalls ist aus weiß gebranntem Ton,  sie ist umhüllt von einer achtfachen Spirale aus Kupfer.

Der Mond hat die gleiche Form, doch hier ist das Kupfer weiß. Denn der Mond wird immer nur zu einem Viertel erwärmt.

Manche glauben, daß die Sonne so groß ist wie der [Adresse:Rathausplatz].  Doch in Wirklichkeit ist sie viel größer (Pause) ...  Sie reicht weit über [Ortsname:Augsburg] hinaus (Pause) ...  Sie ist vielleicht sogar noch größer...

Wieder nimmt Amma einen Klumpen Lehm, knetet ihn in der Hand und wirft ihn in der gleichen Weise, wie er es schon die Sterne macht. Der Lehm breitet sich aus, erstreckt sich in den Norden, und dehnt sich in den Süden aus. Alles spielt sich in der Horizontalen ab.

(langsamer:)

Der Lehm breitet sich aus, erstreckt sich in den Norden
Und dehnt sich in den Süden aus.
Alles spielt sich in der Horizontalen ab.

Die Erde liegt flach da. Sie breitet sich im Orient aus und im Okzident.
Sie ist ein Körper, mit Gliedern, die sich von einer zentralen Masse ausdehnen.
Und dieser Körper ist eine Frau, die flach daliegt, das Gesicht zum Himmel gerichtet.

Amma will sich mit diesem Geschöpf vereinigen.

Da entsteht die erste Unordnung im Universum.

Die Erde richtet sich auf, versperrt Ihm den Weg und zeigt ihre männliche Seite. Sie verweigert die Vereinigung.  Aber Amma ist allmächtig, er schlägt den rebellischen Termitenhaufen nieder und vereinigt sich mit der beschnittenen Erde.

Diese unvollkommene Vereinigung bringt den Schakal hervor, das Symbol der menschlichen Mühsahl.

Amma vereinigte sich noch mehrere Male mit seiner Frau, der Erde; nun aber war die Vereinigung vollkommen. Das Wasser, der göttliche Samen, drang in die Erde ein. Daraus formten sich zwei identische Geschöpfe, das Zwillingspaar Nommo. Diese Wesen waren von grüner Farbe, halb Mensch, halb Schlange.

Ihr Schicksal führte sie in den Himmel, wo ihr Vater sie lehrte.

Der Nommo, dieses Zwillingspaar, der Nommo also sah hoch oben vom Himmel seine Mutter, die Erde, nackt und stumm.

Diese Unordnung mußte ein Ende haben.

Der Nommo stieg auf die Erde hinab. Er trug Fasern von Pflanzen bei sich, die im Himmel erschaffen wurden. Er nahm davon zehn Handvoll, fünf verdrillte er, um sie vorne zu befestigen und fünf hinten.

Übrigens tragen die Männer noch heute Masken mit solchen Beiwerk, das ihnen in langen Strängen  bis zu den Füßen hinabhängt.

Wenn der Nommo spricht, kommt eine lauwarme Wolke wie Tau voller Worte aus seinem Mund. Und dieser Tau fügt sich wie eine Kette aus Wassertropfen zu einer Spirale und fließt an den Strängen seiner Maske hinab auf die Erde.

Durch dieses Kleid, das voller Wasser und Worte war, bekam die Erde eine Sprache, die erste der Welt.

Aber der Schakal, der enttäuschte und enttäuschende Sohn Ammas vergewaltigte seine Mutter die Erde, und so stahl er das Wort,  so dass er für alle Ewigkeit die Pläne Ammas den Wahrsagern verraten konnte.

Die Legende vom Drachen

Bei der überall im fernen Osten
... die alten Gelehrten lächeln
... und die Kinder einschlafen.

Das Wasser, das auf der Erde fließt, gleicht einer Wolke, die am Himmel schwebt. 
Sie haben beide die gleiche Natur; nur ihre Erscheinung ist anders.

Das Wasser befruchtet das Universum,
so wie der Lauf des Himmels das Denken der Menschen.

Nichts ist leichter, aktiver, allumfassender als das Wasser:
doch wenn ihr Wirken nicht vereint ist,
richten die Wasser des Himmels nichts auf der Erde aus,
und die Wasser der Erde nichts bei den Wolken des Himmels.

Getrennt voneinander und unvollkommen leben in den Wassern der Erde der Fisch und in den Wassern des Himmels der Vogel Hac .
Doch wenn ein Gewitter die Wasser nach oben zieht, oder wenn die Hitze des Tages sie verdunstet; wenn ein leichter Nebel sich auf die Erde niederlegt, oder wenn ein starker Wind Regenwolken über die Erde fegt, dann vollzieht sich die Vereinigung der Wasser der Erde und des Himmels:

Der Vogel Hac steigt zur Erde hinunter wie die Wolken, der Fisch erhebt sich in den Himmel wie die Wasser der Flüsse; und wenn sie sich treffen, gibt Hac dem Fisch seine Flügel, und der Fisch gibt dem Vogel seine Schuppen und seinen Körper; inmitten der Donnerschläge und der tosenden Wasser erscheint der Große Fisch. Auf seinem Rücken stehen die geheimen Schriften des Gesetzes geschrieben. Und sobald sein Rücken die tiefen Wolken berührt, wird er zum Langen Drachen und verschwindet in den Lüften mit den Wolken, die ihn einhüllen und ihn mit sich hinforttragen.