Auf der Suche nach Wegen zur Nachhaltigkeit

Vortrag von Prof. Dr. Peter Zerle (Wissenschaftszentrum Straubing: Professur für Ökonomie Nachwachsender Rohstoffe).

Das Konzept der Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren Einzug in den politischen und wissenschaftlichen Raum gehalten. Kein Unternehmen, kein Staatshaushalt, keine neue Benzinsorte, die nicht nachhaltig wäre oder es vorgibt zu sein. Die Forderung nach Nachhaltigkeit und die Erhebung zur Handlungsmaxime werden von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen, ebenso wie der Wunsch nach Friede und ähnliche gesellschaftliche Werte wie Sicherheit und Freiheit, auf die sich westliche Demokratien stützen. Nachhaltigkeit fordert Verantwortung für die kommenden Generationen ein und in diesem Sinne wurde Nachhaltigkeit als Staatsziel im Grundgesetz verankert.

Seit annähernd 10 Jahren entwirft und aktualisiert die Bundesregierung die Nachhaltigkeitsstrategie, die Handlungsorientierung für Staat und Gesellschaft geben soll. Jedoch wird bemängelt, dass nachhaltiges Handeln oftmals ausgeblieben ist. Auch kann die Frage nicht beantwortet werden, ob wir uns dem Ziel der Nachhaltigkeit nähern. Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit tappen wir im Dunkeln. Umweltkatastrophen wie die Ölpest im Golf von Mexiko oder die Nuklearkatastrophe von Fukushima lassen uns nicht mehr daran zweifeln, dass wir auf dem Weg zur nachhaltigen Energieversorgung und Technologiesicherheit noch weite Wegstrecken vor uns haben. Ereignisse wie die Wirtschafts- und Finanzkrise zeigen uns, dass wir auf dem Weg zur Nachhaltigkeit einen Umweg eingeschlagen haben.

Dass Wirtschaftswachstum der alleinige Weg aus der Wirtschafts- und Finanzkrise sein soll, nährt den Zweifel, ob die derzeitige Konstruktion des Wirtschaftssystems und der Gesetzgebung geeignete Vehikel zur Nachhaltigkeit sind. Gleichwohl wir gefühltermaßen auf dem falschen Weg sind, kennen wir den richtigen Weg nicht. Woran liegt dies? Ist Nachhaltigkeit ein Ideal gleich einem Sternenbild, an dem man sich nur orientieren, aber das man nicht erreichen kann?

 

Medizin im Reich des Kalifen

19.10.2012 : 19:00 22:00

Vortrag  von Ahmed Messoudi (Dozent und Forscher in der Ludwig-Maximilians Universität München, medizinische Fakultät) Liebe Freunde, Salam-Alaikum Komm mit mir in einer Reise in alte arabische und islamische Welt besonderes ihre Gesundheit und Heilung Kurzbeschreibung: Ein Brief vom Sohn an seinen Vater Lieber Vater! Du fragst, ob du mir Geld bringen sollst. Wenn ich entlassen werde, bekomme ich vom Krankenhaus einen neuen Anzug und fünf Goldstücke für die erste Zeit, damit ich nicht sofort wieder arbeiten muss. Du brauchst also von deiner Herde kein Tier verkaufen. Du musst aber bald kommen, wenn du mich noch finden willst. Ich liege auf der orthopädischen Station neben dem Operationssaal. Wenn du durch das Hauptportal kommst, gehst du an der südlichen Außenhalle vorbei. Das ist die Poliklinik, wohin sie mich nach meinem Sturz gebracht hatten. Dort wird jeder Kranke zuerst von den Assistenzärzten und Studenten untersucht, und wer nicht unbedingt Krankenhausbehandlung braucht, bekommt dort sein Rezept, das er sich nebenan in der Krankenhausapotheke anfertigen lassen kann. Ich wurde nach der Untersuchung dort registriert und dem Oberarzt vorgeführt, ein Wärter trug mich in die Männerstation, machte mir ein Bad und steckte mich in saubere Krankenhauskleidung. Aber du lässt linker Hand auch die Bibliothek und den großen Hörsaal, wo der Chefarzt die Studenten unterrichtet, hinter dir. Der Gang links vom Hof führt zur Frauenstation, du musst dich also rechts halten und an der Inneren Abteilung und der Chirurgischen vorbeigehen… Wenn du Musik oder Gesang aus einem Raum vernimmst, sieh hinein. Vielleicht bin ich dann schon in dem Tagesraum für die Genesenden, wo wir Musik und Bücher zu unserer Unterhaltung haben. Als der Chefarzt heute morgen mit seinen Assistenten und Wärtern auf Visite war und mich untersuchte, diktierte er dem Stationsarzt etwas, was ich nicht verstand. Der erklärte mir hinterher, dass ich morgen aufstehen darf und bald entlassen werde. Dabei mag ich gar nicht fort. Alles ist so hell und sauber hier. Die Betten sind weich, die Laken aus weißem Damast und die Decken flaumig und fein wie Samt. In jedem Zimmer ist fließendes Wasser, und jedes wird geheizt, wenn die kalten Nächte kommen. Fast täglich gibt es Geflügel oder Hammelbraten für den, dessen Magen es verträgt. Mein Nachbar hatte sich schon eine ganze Woche lang kränker gestellt, als er war, nur um die zarten Hühnerbrüstchen noch ein paar Tage länger genießen zu können. Der Chefarzt hat aber Verdacht geschöpft und ihn gestern nach Hause geschickt, nachdem er zum Beweis seiner Gesundheit noch einen Laib Brot und ein ganzes Huhn verzehren durfte. Also komm, bevor mir mein letztes Huhn gebraten wird! [zitiert nach: S. Hunke: ”Allahs Sonne über dem Abendland“ Unser arabisches Erbe. Stuttgart 1960]. Dieser Brief schildert die Verhältnisse eines arabischen Krankenhauses von vor 1000 Jahren. Solche Verhältnisse fand man in jeder größeren Stadt jener Zeit, von Zentralasien bis Spanien.

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Datum:
19.10.2012
Zeit:
19:00 – 22:00
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Revolutionäre Energietechnologien

Vortrag von Reinhard Schwarz

Wie wär’s mit folgenden Visionen für das Jahr 2030:

1. Die Mehrzahl der Wohnhäuser produziert mehr Wärme und Strom als sie brauchen
2. Alle Autos fahren mit Strom oder Wasser (-stoff)

Klar ist, dass diese Visionen nicht mit den bekannten Erneuerbaren Energien (Wind, Sonne, Biogas, Holz, Wasserkraft) allein zu erreichen sind. Um diese Visionen bis zum Jahr 2030 zu erreichen, müsste vielmehr bereits jetzt an entsprechenden Geräten und Maschinen in Erfinder’garagen‘, Forschungseinrichtungen, Instituten, etc, gearbeitet und probiert werden.

Nach jahrelanger Recherche behaupte ich:  „Ja,  solche Geräte werden schon seit mehr als hundert Jahren entwickelt…manche bis zur Marktreife.“ Eine kleine Auswahl der Wichtigsten stelle ich vor.

Der nötige engagierte Dialog wird sich neben technischen Problemen vor allem mit der zentralen Frage beschäftigen: „Wenn es schon so lange sowas gibt, warum weiß kaum jemand davon?“. Da gibt es überraschende Antworten, die den technischen Bereich weit übersteigen und die für diese Variante der Energiewende sehr wichtig sind.

Deshalb ist dieser Vortrag nicht nur für Technikfreaks geeignet, sondern geht alle an, die nicht warten wollen, bis die Energiewende — oder die Wende von der Wende — kommt.  Ein Lösungweg sei schon verraten:  es wird ganz stark darauf ankommen, dass möglichst viele Menschen aufmerksam werden, sich informieren und feststellen, dass Energie was mit Technik, aber auch mit Politik, mit Wirtschaft, mit Mentalität und sogar mit Heilung und Spiritualität zu tun hat.  Jede/r einzelne Denker, Bastler, Heiler ist gefragt.

Interessiert?!!    Dann komm‘ und  lass‘ uns drüber reden!!

Kurzportrait Reinhard Schwarz:
Mich prägt ein starkes Interesse, als Mensch und als Soziologe, Auswege aus dem umfassenden und abgrundtiefen Schlamassel zu finden, in dem wir uns alle mittlerweile befinden.

Meine Erfahrung als „systemischer Gruppendynamiker, Berater und Moderator“ ist, dass wir es noch schaffen können, mit unorthodoxem Denken, mit Respekt und Liebe für die Natur und für einander und mit der Fähigkeit und dem Willen gemeinsam anzupacken.

Es gilt, Energie, Wissen, Kreativität, die in uns stecken, auszugraben und zu entfalten……ohne Angst, ohne Be-Denken, ohne noch länger auf die ‚Experten‘ etc zu warten. Als Energonaut beflügelt mich diese Erkenntnis. Als Opa sehe ich die Verpflichtung was zu tun. Als Pensionär habe ich Zeit dazu.

Die Überlebensstrategien der Bäume und Gehölze

Vortrag von Karel Pilka.

Karel (von seinen Freunden Charlie genannt) ist seit 1987 Gärtner. Er erzählt über sich:

Ab da habe ich meinen alten Beruf an den Nagel gehängt, den ich noch sechs Jahre, nach einer drei jährigen Ausbildung ausgeübt habe.

Habe 1995 meinen Meister im Fachbereich Baumschule gemacht und arbeite, seit 97 selbstständig im Garten- und Landschaftsbau.

Mein Interesse an Bäumen kam aber schon zu der Zeit als ich noch in der Textilindustrie tätig war. Das lag daran, dass die Baumwollstoffe und die Bäume fast den gleichen Rohstoff in Ihren Fasern haben, nämlich Cellulose, mehr dazu im Vortrag.

Begegnungen in Israel

Film -Veranstaltung zum Tag des Gedenkens von Emanuel Aronson Rund.

Es handelt sich um eine besondere Gedenkstunde, die an die Opfer der Gewaltherrschaft und der Menschenvernichtung im Dritten Reich erinnern soll.

Emanuel Aronson Rund ist Historiker, Philosoph, Publizist, Brückenbauer, Filmemacher, Erzieher und Kantor, Mitinitiator des „Tag des Gedenkens“ in Deutschland und der weltweiten Holocaustgedenktage.

Er berichtet über seine Tätigkeit als Begleiter von Wieder-Annäherungs-Prozessen zwischen deutschen Jugendlichen, Menschen mit Holocausterfahrung und israelischen Jugendlichen. Er hat viele, zum Teil preisgekrönte Filme (eine Oscarnominierung) zu diesen Thema gedreht und hat aus seinem großen Repertoire den Film „Begegnungen in Israel“ ausgewählt.