Schlagwort-Archive: Nachhaltigkeit

Leben in den tropischen Regenwäldern

Diavortrag „“  von Matthias Seul.

Es ist uns gelungen einen Referenten für einen Vortrag zu gewinnen, der über ein Jahrzehnt ein Regenwaldprojekt auf verschiedenen Kontinenten leiten durfte. Der Referent nimmt die Zuhörer in einem Diavortrag mit auf eine spannende Reise durch das Leben der Menschen in den Wäldern, die auch die Lunge der Erde sind. Es geht um Umweltproblematiken und um deren Lösung.

Er hat bei seiner Arbeit auch die Chance erhalten, mit Menschen zusammenzutreffen, die in fast mystischer Art und Weise in der Lage sind, Menschen wieder gesund zu machen. Ob es die Faithhealer auf den Philippinen waren, oder die Medizinmänner oder Schamanen in Afrika, Mittelamerika oder Brasilien.

Auf der Suche nach Wegen zur Nachhaltigkeit

Vortrag von Prof. Dr. Peter Zerle (Wissenschaftszentrum Straubing: Professur für Ökonomie Nachwachsender Rohstoffe).

Das Konzept der Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren Einzug in den politischen und wissenschaftlichen Raum gehalten. Kein Unternehmen, kein Staatshaushalt, keine neue Benzinsorte, die nicht nachhaltig wäre oder es vorgibt zu sein. Die Forderung nach Nachhaltigkeit und die Erhebung zur Handlungsmaxime werden von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen, ebenso wie der Wunsch nach Friede und ähnliche gesellschaftliche Werte wie Sicherheit und Freiheit, auf die sich westliche Demokratien stützen. Nachhaltigkeit fordert Verantwortung für die kommenden Generationen ein und in diesem Sinne wurde Nachhaltigkeit als Staatsziel im Grundgesetz verankert.

Seit annähernd 10 Jahren entwirft und aktualisiert die Bundesregierung die Nachhaltigkeitsstrategie, die Handlungsorientierung für Staat und Gesellschaft geben soll. Jedoch wird bemängelt, dass nachhaltiges Handeln oftmals ausgeblieben ist. Auch kann die Frage nicht beantwortet werden, ob wir uns dem Ziel der Nachhaltigkeit nähern. Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit tappen wir im Dunkeln. Umweltkatastrophen wie die Ölpest im Golf von Mexiko oder die Nuklearkatastrophe von Fukushima lassen uns nicht mehr daran zweifeln, dass wir auf dem Weg zur nachhaltigen Energieversorgung und Technologiesicherheit noch weite Wegstrecken vor uns haben. Ereignisse wie die Wirtschafts- und Finanzkrise zeigen uns, dass wir auf dem Weg zur Nachhaltigkeit einen Umweg eingeschlagen haben.

Dass Wirtschaftswachstum der alleinige Weg aus der Wirtschafts- und Finanzkrise sein soll, nährt den Zweifel, ob die derzeitige Konstruktion des Wirtschaftssystems und der Gesetzgebung geeignete Vehikel zur Nachhaltigkeit sind. Gleichwohl wir gefühltermaßen auf dem falschen Weg sind, kennen wir den richtigen Weg nicht. Woran liegt dies? Ist Nachhaltigkeit ein Ideal gleich einem Sternenbild, an dem man sich nur orientieren, aber das man nicht erreichen kann?

 

Die Überlebensstrategien der Bäume und Gehölze

Vortrag von Karel Pilka.

Karel (von seinen Freunden Charlie genannt) ist seit 1987 Gärtner. Er erzählt über sich:

Ab da habe ich meinen alten Beruf an den Nagel gehängt, den ich noch sechs Jahre, nach einer drei jährigen Ausbildung ausgeübt habe.

Habe 1995 meinen Meister im Fachbereich Baumschule gemacht und arbeite, seit 97 selbstständig im Garten- und Landschaftsbau.

Mein Interesse an Bäumen kam aber schon zu der Zeit als ich noch in der Textilindustrie tätig war. Das lag daran, dass die Baumwollstoffe und die Bäume fast den gleichen Rohstoff in Ihren Fasern haben, nämlich Cellulose, mehr dazu im Vortrag.

Bauen – Einfach mit Vernunft

Vortrag vom Baubiologen und erfahrenen Häusersanierer Johannes Biehler.

Das Haus ist ein komplizierter Mechanismus. Seit Jahrhunderten wird versucht, mit neuen Entwicklungen und Erkenntnissen der Komplexität bei zu kommen. Doch die neuen Entwicklungen sind nicht immer zielführend … das Haus, das Wohnen, die Umwelt.

Ich saniere seit 1985 bis jetzt Häuser und konnte mir so einige Gedanken machen!

Johannes Biehler aus Schmiechen
Baubiologe/Künstler/Windradbesitzer

Die Slow Food Bewegung für gute, saubere und faire Lebensmittel

Wie wohl keine andere Nicht-Regierungsorganisation (NGO) engagiert sich Slow Food für unsere Lebensmittel und das Recht auf deren Genuss. Die Organisation und die Inhalte dieser weltumspannenden Organisation werden vorgestellt. Die vielfältige Gefährdung des Grundrechts auf Lebensmittel-Souveränität wird dargelegt. Schließlich wird an Hand von Beispielen aufgezeigt, was jeder von uns tun kann und tun sollte, damit wir auch in Zukunft Zugang zu nachhaltig, handwerklich erzeugten Lebensmitteln haben.

Es wird die vom Aussterben bedrohte Schmalznudel pikant auf Sauerteigbasis zum Probieren geben!!!!

Zur Person:

Dozent Richard Bartels

  • geboren in Freising und auf dem großelterlichen Hof aufgewachsen.
  • Studium der Veterinärmedizin in München (Dr. med.vet)
  • Angestellter Tierarzt bis Ende 2011 (Industrie)
  • Seit 10 Jahren Slow Food Aktivist, seit 2012 Leiter des Slow Food Conviviums Fünfseenland
  • Netzwerkaktivist beim Agrarbündnis Bayern der AbL („Bauernhöfe statt Agrarfabriken“), beim Forum „Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft, 2. Vorsitzender der BN Ortsgruppe Fürstenfeldbruck/Emmering, Mitglied bei der Arbeitsgemeinschaft Städter&Bauern u.a.m.

Diskussionsveranstaltung „Laudato Si“ oder „Wie der Papst uns die Leviten liest“

Kurzer Vortrag (10 min.): Rudolf Kaiserswerth
Diskussion: Moderation Jonas Biet

Als Umweltschützer der ersten Stunde, habe ich mir jahrelang den Mund fusselig geredet um darauf hinzuweisen, dass der Weg, den wir alle auf unserer beschränkten Erde beschreiten, in die völlig falsche Richtung führt. Aber wer hört schon auf den grünen Spinner, Träumer und Phantasten Rudi Kaiserswerth? Dabei wissen wir doch aus den Statuten der Stadl-Universität, dass jeder Mensch gleich wertvoll ist und mit seinen Talenten zum Wohl aller beitragen kann.

Verwunderlich ist aber nun, dass Papst Franziskus mit zum Teil drastischen Äußerungen in seiner neuen Enzyklika „Laudato Si“ ins gleiche Horn stößt und sozusagen uns Warnern die Absolution erteilt (und wenn ich mich recht erinnere, ist der Papst ja auch unfehlbar?).

So stellt der Papst zu unserem Dilemma im Punkt 57 fest „Wenn jemand die Erdenbewohner von außen beobachten würde, würde er sich über ein solches Verhalten wundern, das bisweilen selbstmörderisch erscheint“. Ferner räumt er mit falschen Aussgen (67) auf: das oft gehörte Zitat „macht euch die Erde untertan“ ist laut Papst „keine korrekte Interpretation der Bibel, wie die Kirche sie versteht“und weiter „darum lehnt Gott jeden Anspruch auf absolutes Eigentum ab“. Er findet in Punkt 21 „Die Erde, unser Haus, scheint sich immer mehr in eine unermessliche Mülldeponie zu verwandeln“.

Er wettert gegen die Umweltverschmutzung, Wegwerfkultur, Ressourcenerschöpfung, Klimaveränderung, Wasserproblematik, Artensterben, Wohnungsnot, Machtmißbrauch, Atomenergie, die Gentechnik, Biotechnologie, Wirtschaftswachstum, Armut und setzt sich ein für Migranten, erneuerbare Energien, Energiesparen, Tierschutz, Gemeinwohl, zukünftige Generationen, Artenschutz, Ausrottung der Armut, Verzicht, Lebensqualität, Achtsamkeit, Genügsamkeit und Demut.

Später stellt er fest „Viele Dinge müssen ihren Lauf neu orientieren, vor allem aber muss die Menschheit sich ändern. Es fehlt das Bewußtsein des gemeinsamen Ursprungs, einer wechselseitigen Zugehörigkeit und einer von allen geteilten Zukunft“ womit er sich klar für eine radikale Änderung unseres Lebensstils positioniert.

Ist der Papst ein Spinner, Träumer, Phantast, gar ein grüner Revoluzzer oder ist seine Enzyklika nur ein Strohfeuer, das die konservative katholische Kirche schon überstehen und aussitzen wird? Welche Bedeutung hat dieses Dokument, das aus dem Umfeld der katholischen Kirche kommt und das Grund zur Hoffnung gibt, dass nun 1,2 Milliarden Christen mithelfen die Kurve zu kratzen.

In unserer Diskussionsrunde werden wir uns mit diesen Fragen und Gegensätzen auseinandersetzen. Es ist ein Versuch, die Enzyklika in ihrer Bedeutung einzuschätzen und das nicht nur für religiös Gläubige (Atheisten etc. sind willkommen, ja sogar erwünscht). Günstig wäre es natürlich, die Enzyklika gelesen zu haben, aber es ist keine Voraussetzung.

Wer vorher schon reinschnuppern will: Hier ist das Link zur (kostenlosen) Enzyklika:
http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2015/2015-06-18-Enzyklika-Laudato-si-DE.pdf